Action mit Helpman
Gestalte Deine Freizeit sinnvoll und habe Spaß dabei!
45, 21, 6, 240 … das sind die Zahlen der Ferienveranstaltung der BRK Bereitschaft und Wasserwacht Bad Staffelstein.
45 Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren haben teilgenommen. Ursprünglich war eine Begrenzung von 25 angedacht, die aber durch ein Mißgeschick aufgehoben wurde. So wurde das Programm erweitert und umgebaut.
21 Helfer waren im Einsatz, um alle Stationen abzudecken, die Kinder zu betreuen, die Fahrzeuge zu fahren, Essen und Trinken auszugeben.
6 unterschiedliche Stationen und Spiele, vom Taucherspiel, über Motorbootfahren, Kino bis hin zum Krankenwagen waren zu entdecken.
240 Muffins wurden durch fleissige Helferinnen und Helfer gebacken UND bis auf fünf oder sechs Stück auch aufgegessen.
Doch von Anfang an:
Bereitschaft und Wasserwacht waren angetreten eine Veranstaltung für Kinder – innerhalb des Ferienprogramms der Stadt Bad Staffelstein – aufzubauen, die Spass macht, abwechslungsreich und vor allen Dingen sinnvoll ist!
‘Action mit Helpman’ wude geboren mit dem Ziel den Kindern Grundbegriffe in der Ersten Hilfe beizubringen und sie aus dem heute sehr weit verbreiteten ‘ich allein bin der Beste’ Denken wegzubringen. Bei den Spielen kam es deshalb auf Rücksichtnahme und auf Gruppenzusammenhalt an. Nur so konnten die meisten Spiele der Veranstaltung gemeistert werden.
Vorrausgegangen war der Veranstaltung am 08.06.2006 eine mehr als vierwöchige Vorbereitungszeit. Die Spiele wurden erdacht und organisiert, Helpman (eine Zeichentrickfigur des Deutschen Roten Kreuzes) wurde auf Sperrholzplatten gemalt und ausgesägt, Mannschaften und Gerätschaften mussten zusammengestellt werden und es musste zweigleisig geplant werden, für gutes und schlechtes Wetter. Lange Zeit sah es ja alles andere als danach aus, dass man am Badesee starten kann. So wurde im Hintergrund alles parallel auch auf die Adam-Riese-Halle ausgelegt. Gott sei Dank mussten diese Lösung nicht in Anspruch genommen werden, da ansonsten sicherlich die interessantesten Aktionen nicht stattgefunden hätten.
Ab 08:30 begannen die Aufbaumaßnahmen am Baggersee. Die Bootsgarage der Wasserwacht wurde ausgeräumt und zum Kino umgebaut. Boote wurden zu Wasser gelassen, die Zielringe für das Rettungsballwerfen am Sprungturm mit Gewichten verankert, das 20 Mannzelt aufgebaut, Stromgenerator, Hochwasserrettungszug, Einsatzfahrzeuge in Stellung gebracht.
Für ein Spiel, welches das Verhalten eines Rettungstauchers unter Wasser und seinem Signalmann zeigen sollte, wurde ein 15×15 Meter großes Areal mit Absperrband und Mehl zur Feldeinteilung markiert. Taucherbrillen wurden á la Wetten dass geschwärzt und die Helpmanfiguren an allen Stationen aufgebaut. Es wurde so jede Station markiert mit der dann den Kindern den Umfang der Veranstaltung aufzeigte.
Schließlich fanden sich am Donnerstagmittag 13:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und besten Temperaturen, 45 Kinder an der Anmeldung ein. Jedes Kind erhielt ein vorbereitetes Namensschild und eine Gruppenzugehörigkeit. Die ersten zehn Minuten waren sicherlich noch von Unsicherheit bei den Kindern geprägt. Nachdem den Kindern aber das Programm durch die Betreuer erklärt wurde, schlugen die Minen sofort in aufgeregte Erwartung um. Spätestens nach den Stichworten Sanka, Blaulicht und Bootfahren war die Begeisterung riesig.
Jede der eingeteilten sechs Gruppen begann an einer anderen Station, so waren alle 45 Kinder immer beschäftigt und es kam keine Langeweile auf. Die Stationen waren so erdacht, dass man einen kompletten Rundlauf um das Badegelände mit allen vorhandenen Rettungsgeräten und Spielen machte.
So Begann die Gruppe 1 mit der Trageübung. Ziel war es hier einen Verletzten gemeinsam sicher auf eine Trage zu bekommen und in das vorbereitete Zelt zu bringen. Danach ging es an den Bootssteg. Dort warteten bereits zwei Motorboote. Jedes Kind erhielt als erstes eine Schwimmweste und dann ging es los. Ein zwei Runden mit den Rettungsbooten um den See. Dabei wurde erklärt für was und wo solch ein Rettungsmittel im Einsatz ist.
Ziel der Bootsfahrt war allerdings der Sprungturm im Badesee. Dort befand sich die 2. Station mit dem Rettungsballwerfen. Den Kindern wurde das Verhalten bei einem Badeunfall erklärt und wie man z.B einen Rettungsring oder Rettungsball einsetzten kann um zu helfen. Alle Kinder versuchten hier die Rettungsbälle in im Wasser festgemachte Ringe zu werfen. Eine Übung die am Anfang einfacher ausgesehen hatte als erwartet.
So mancher kleine Teilnehmer fuhr das erste mal im Motorboot und war bisher noch nie trockenen Fußes mitten im Baggersee auf der Plattform gestanden.
Nachdem man hier alle möglichen Wurftechniken ausgiebig getestet hatte, ging es zurück in die Rettungsboote. Noch einmal rum um den See und dann wieder aussteigen. Aber nicht beim Bootssteg sonder auf der anderen Seite des Sees! Ja was war jetzt los? Es wartete bereits ein weiteres Einsatzfahrzeug! Der Hanomag, mit diesem bereits mehr als 40 Jahren alten Fahrzeug ging es dann zurück. Die ‘Hani’ ist nach wie vor im Rot-Kreuz-Dienst im Einsatz und die Kids hatten große Freude.
Am Badegelände angekommen wurde dann die Station Einsatzfahrzeuge erkundet. Vom Krankentransportwagen über die Feldküche bis hin zum LKW wurden die Gerätschaften bis ins kleinste Detail erkundet. Klar war es ein riesen Spektakel, wenn der ein oder andere mal das Blaulicht und das Martinshorn selbst betätigen durften. Hier glänzten bei vielen Kindern die Augen. Schwierig genug sie von der Station wegzubekommen.
4. Station war dann das Taucherspiel. Hier wurde die Ausrüstung eines Rettungstauchers, seine Einsatzgebiete und nicht zuletzt die Kommunikation mit seinem Signalmann erklärt. Der Signalmann an Land und der Taucher im Wasser sind mit einer Leine verbunden und geben sich mit dieser Leinenzeichen. Da in unserern Gewässern die Sicht im Wasser extrem schlecht ist, wird der Taucher quasi blind durch Leinenzeichen im Wasser geführt.
Hier setzte das Spiel an. In einem markierten Feld mussten jeweils zwei Kinder Taucher und Signalmann spielen. Der Taucher war mit einer blinden Taucherbrille ausgestattet und musste vorher ausgewürfelte Wege beschreiten. Signale auswendig lernen. Links und Rechts nicht verwechseln, Gleichgewicht blind halten. Eine Anforderung an alle Sinne. Auch hier wieder der Gruppengedanke: Da bis zu drei Taucher gleichzeitig unterwegs waren, mussten alle aufeinander Rücksicht nehmen, damit kein Knoten auf dem Spielfeld entstand.
Die fünfte Station, die Kopfverbandstation war dann körperlich nicht so anstrengend, dafür musste man schon gut aufpassen um zu verstehen, wie ein Kopfverband richtig angelegt wird. Die anschliessenden gemeinsamen Übungen zeigten aber, dass die Kinder gut aufgepasst hatten.
Im Garagenkino wurde dann als sechste Station ein Kurzfilm über Helpman gezeigt.
Helpman, eine Zeichentrickfigur des Roten Kreuzes, vermittelt auf phantasievolle Art was man im Notfall macht (z.B. die fünf W-Fragen) und weckt das Interesse der Kinder zur Nachahmung. Helpman dient als Freund und Vorbild der Kinder und zeigt ihnen, wie sie anderen Menschen helfen, sich für andere engagieren und für mehr Menschlichkeit einsetzen können.
Nach dem Kino oder allgemein zwischen den Stationen war dann immer Zeit sich ein bisschen zu stärken. Die von den BRK’lern gebackenen Muffins wurden gerne angenommen und bis auf einige wenige komplett aufgefuttert. Für Getränke war selbstverstänldich auch gesorgt.
Als jede der Gruppen jeweils alle sechs Stationen durch hatte, staunten wir nicht schlecht. Es war bereits 16:30 Uhr. Nun war noch ein gemeinsames Gruppenfoto angesagt und die Kids wollten alle unbedingt nochmals mit den Rettungsbooten fahren. Gesagt getan, jeder durfte noch mal eine Runde rum sausen und wurde dann von jeweils wartenden Eltern oder Großeltern abgeholt.
Zum Abschluss bekam jedes der teilnehmenden Kinder noch ein kleines und sinnvolles Geschenk: Ein Erste Hilfe Set. Pflaster, Handschuhe, Verbandspäckchen. All das, womit man vorher schon mal hatte spielen können und womit man Interessantes gelernt hatte.
Insofern sind die beiden ausführenden Gruppen, die BRK Bereitschaft und die Wasserwacht Bad Staffelstein, besonders Stolz nicht nur eine Vergnügungsveranstaltung sondern auch eine Veranstaltung mit Lerninhalt für das Leben abgehalten zu haben.